Sozialpädagogisches Ambulantes Clearing (SPAC)
Definition und Organisationsform
Ein Sozialpädagogisches Ambulantes Clearing ist zeitlich auf maximal 6 Wochen mit jeweils 6 – 10 Stunden direktem Kontakt mit der Familie begrenzt. Die Arbeit findet aktiv in der Familie statt, sodass es sich eindeutig von einer rein beobachtenden diagnostischen Vorgehensweise unterscheidet.
Zielgruppe
SPAC kann in Familien eingesetzt werden, bei denen ein Hilfebedarf gesehen wird, jedoch seitens der Familie und des Jugendamtes noch Unklarheit über die Art der Hilfe besteht. Die Familien müssen die Bereitschaft zu aktiver Mitarbeit signalisieren, um Probleme lösungsorientiert anzugehen und Perspektiven für die nähere Zukunft zu entwickeln.
Ziele
Am Ende des Clearing-Prozesses soll der Familie und dem Jugendamt eine Orientierung gegeben werden, welches Hilfsangebot für die Familie am erfolgversprechendsten ist.
Arbeitsweise
Mit Hilfe vielfältiger Methoden und Arbeitstechniken der Sozialpädagogik sowie regelmäßigen Gesprächen mit Familienmitgliedern können folgende Punkte Inhalte der konkreten Arbeit des SPAC sein:
- Herstellen einer positiven Arbeitsbeziehung zur Familie
- Sammeln von Informationen
- Sicherheit schaffen für die Kinder (emotionale, materielle und strukturelle Grundversorgung)
- Bestimmen von Zielen der Familienmitglieder
- Familienkonstruktion (Biografie, Genogramm)
- Interne Ressourcen der Familie (materielle Sicherheit, Wohnbedingungen, Arbeitssituation u. a.)
- Rollenbild und -erwartungen innerhalb der Familie
- Familiäre Strukturen (Zeitstruktur, räumliche Struktur)
- Erziehungsmodelle und -orientierung der Eltern
- Erfahrungen mit familiären Konflikten und Lösungsstrategien
- Selbst- und gegenseitige Fremdeinschätzung der Familienmitglieder
- Vorhandene Netzwerke (Verwandtschaft, Freunde, Kollegen, Vereine, soziale Einrichtungen)
- Unterstützung der Familie bei der Umsetzung von aktuellen Aufträgen
- Bewusstmachung und Stärkung der individuellen Fähigkeiten und Ressourcen
- Erweiterung von Kompetenzen
- Subjektive Vorstellung zur Lösung der Familienprobleme („subjektiver Hilfeplan“)
- Perspektivenentwicklung für die Familienmitglieder hinsichtlich geeigneter Hilfeformen aus fachlicher Sicht